Mittwoch, 23. April 2014

Gut gegen Nordwind (Daniel Glattauer)

Klappentext | Inhaltsbeschreibung:


Emmi Rothner möchte per E-Mail ihr Abo der Zeitschrift „Like“ kündigen, doch durch einen Tippfehler landen ihre Nachrichten bei Leo Leike. Als Emmi wieder und wieder E-Mails an die falsche Adresse schickt, klärt Leo sie über den Fehler auf. Es beginnt ein außergewöhnlicher Briefwechsel, wie man ihn nur mit einem Unbekannten führen kann. Auf einem schmalen Grat zwischen totaler Fremdheit und unverbindlicher Intimität kommen sich die beiden immer näher – bis sie sich der unausweichlichen Frage stellen müssen: Werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und was, wenn ja?

Ich weiß; der Titel mag den ein oder anderen verwundern weil diese Art von Roman ja nun überhaupt nicht zu meiner Sammlung passt (und auch rein gar nichts Brutales oder gar Verstörendes beinhaltet). Aber ich konnte einfach nicht anders und musste dieses Buch lesen, da mir der ein oder andere in der Vergangenheit davon erzählt hat. Auch die liebe Rena (schöne Grüße nach Hamburg) ist Schuld dran. Ich war wirklich sehr gespannt auf dieses Buch und bin sogleich in die nächste Bücherei gerannt um es auszuleihen. Und was soll ich sagen: Es hat mich berührt und nicht mehr losgelassen – so intensiv, dass ich es innerhalb von 2 Abenden verschlungen hatte. 

Zugegeben: Anfangs war ich sehr skeptisch, weil ich einfach nicht gedacht hätte dass ein Buch aus reinen Emaildialogen mich so fesseln könnte. Wir bekommen hier lediglich Einblick in die Outlook-Kommunikation der beiden Hauptprotagonisten und das ist – für jemanden der das erste Mal über einen derartigen „Schreibstil“ stolpert - gewöhnungsbedürftig. Aber es dauerte nicht lange und man hatte Gefallen an der spitzen und knackigen Unterhaltung von Emmi R. und Leo L. gefunden. Relativ schnell wusste man, dass man es hier mit sympathischen und dennoch intelligenten und schlagfertigen Menschen zu tun hat. Auch der nötige Witz durfte bei den Mails nicht fehlen; automatisch ertappt man sich dabei wie das Buch einen zum Lächeln bringt. Die Unterhaltung wurde auch langsam immer persönlicher – um nicht sogar zu sagen: Intensiver! Aber auch hier gilt: wir werden nicht mit direkten Argumentationen a la „Ich will dich eigentlich jetzt sofort nur flachlegen.“ konfrontiert, sondern erhalten nur kleine Spannungen am Rande und wissen innerlich, dass die beiden einfach irgendwann zueinander finden MÜSSEN.

Doch wie es immer so ist: Das Kennenlernen der Zwei gestaltet sich schwieriger als gedacht und Drama ist bald vorprogrammiert. Drama – ach ja, ich LIEBE Drama. Ich mag es total, wenn alles den Bach runter geht und einen mitzieht. Hört sich verrückt an, oder? 
Für einen deutschen Roman, war „Gut gegen Nordwind“ erfrischend anders. Das offene Ende ließ den Leser sprachlos zurück und ist eigentlich gut so gewesen wie er war. Zugegeben – ich wäre wohl verrückt geworden wenn ich nicht gewusst hätte, dass ein zweiter Teil erschienen war. 

5/5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

1 Kommentar:

  1. Ach wie schön, daß du es endlich gelesen hast! Ich WUSSTE, du wirst es mögen!
    Der Schreibstil ist wirklich ungewöhnlich.... Aber ich war wie du direkt gefesselt!
    Schöne Rezension. Danke!

    Knutscha
    Rena

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