Sonntag, 8. Dezember 2013

Abgebrochen #1

Ich hätte nicht gedacht, dass mir das passiert, aber ich habe tatsächlich ein Buch abgebrochen. Seit Wochen habe ich mich Seite für Seite vorwärts gequält. Und das, obwohl das Buch so vielversprechend klang und sich auch erst ganz spannend gelesen hat. Hm, vielleicht war es einfach nicht die richtige Jahreszeit und ich hatte nicht die richtige Stimmung. Es wird also vorerst keine Rezension von Das Buch ohne Namen geben!

Ich werde dem Buch aber definitiv in naher Zukunft eine zweite Chance geben. Ich habe die Covergestaltung geliebt und das Buch trifft auch eigentlich genau meinen Geschmack! Die Klischee's stechen nur so hervor und man muss sich selbst und die Welt in diesem Buch absolut nicht ernst nehmen! Wie viele vor mir schon gesagt haben: Wir halten hier ein Tarantino in Textform in den Händen. Aber für mich war es momentan nicht das richtige. Wir sehen uns also nächsten Jahr mit diesem Werk wieder, versprochen!

PS: Ich hoffe ihr alle hattet einen schönen 2 .Advent! Denkt dran: Bleibt brav, bald kommt der Weihnachtsmann! ;)

Sonntag, 1. Dezember 2013

Die Dämonenseherin (Brigitte Melzer)

Ich blogge momentan wieder sehr wenig und das tut mir Leid. Gegen Ende des Jahres hab ich irgendwie immer weniger Zeit. Ich komm ja sogar kaum noch zum Lesen! Deswegen habe ich mir gedacht, dass ich heute – quasi zum ersten Advent – gleich mal eine Rezension verfasse, die schon längt überflüssig ist.

Die Autorin Brigitte Melzer war mir bis zu diesem Buch gänzlich unbekannt. Ich bin sehr oft von deutschen Autoren enttäuscht worden weswegen ich lange überlegt habe ob ich dieses Buch überhaubt beginne. Außerdem brauche ich eine gewisse Lust um Fantasy zu lesen. Lange Rede kurzer Sinn: Als Flop würde ich dieses Buch nicht bezeichnen. Es ist sogar relativ solide geschrieben und es ist ein gutes Werk für eine recht unbekannt Autorin.
Weiter geht’s. Es mag daran liegen, dass ich ein sehr großer Fan der Bücher von Lara Adrian bin aber mir ist zuerst einmal aufgefallen, dass mich die Beschreibungen der 'Spezialeinheit' sehr an die Stammesvampire erinnerte. Nehmen wir allein mal die Kampfmontur, die schweren Stiefel und die schwarzen Armyhosen. Geht es mir allein so oder hab ich da irgendwie Tegan, Lucan und Co. Gesehen? Ich will nicht unterstellen dass diese Idee abgekupfert ist (dieser Typ Mann wird ja oft in Fantasyromanen verwendet und ist nichts individuelles mehr) aber diese coolen Typen hätten auch locker für Lucan & Co arbeiten können! ;)

Wie dem auch sei. Auf den ersten 30 Seiten haben sich die Ereignisse quasi überschlagen. Ich fand die Thematik der schlummernden Dämonen nicht uninteressant aber irgendwie hatte ich keine Möglichkeit langsam in die Materie einzusteigen. Man wurde sogleich in das Geschehen hinein geworfen und erst nach und nach wurde beschrieben um was es überhaupt ging. Spannungstechnisch sicherlich nicht schlecht, aber es hat eine Weile gedauert bis ich die Zusammenhänge begreifen konnte, weil immer mehr Input und Charaktere eingebunden wurden.

Alles in allem hat Brigitte Melzer einen guten Schreibstil. Er wirkte nicht gekünstelt und war verständlich, aber leider sind mir ein paar Wörter entgegen gesprungen, die irgendwie nicht ins Gesamtbild gepasst haben und irgendwie...typisch deutsch waren! Nehmen wir als Beispiele mal die Begriffe „Mädel“ oder „Behördenfuzzi“. Es gab noch weitere aber die sind mir leider entfallen. Sicherlich werden diese Wörter und Beschreibungen desöfteren gebraucht, aber sie passten einfach nicht in den Lesefluss. Da sie aber eine relativ 'neue' Autorin am Markt ist, nehme ich ihr das noch nicht allzu krumm.
Das Ende – beziehungsweise das Finale – wirkte leider ein bisschen zu aprupt. Auch hier haben sich wieder viel zu viele Geschehnisse überschlagen und Alessa brachte beinahe übermächtig alles zuende. Das fand ich schade. Dafür dass ich Logan sehr sympathisch fand, gibt es widerrum einen Pluspunkt.

Ich habe mir auch gleich den nächsten Band (Dämonisches Tattoo) zugelegt und werde mal schauen, wie es weiter geht. Vielleicht sind die Makel ja dort schon aufgebessert worden. Wer einfach mal Lust auf leichte Fantasy hat, ist bei diesem Buch sicherlich nicht schlecht dran.

3/5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Samstag, 16. November 2013

Gottlos (Karin Slaughter)

Inhaltsbeschreibung | Klappentext:

Es war ein grausamer Tod: Das Mädchen war lebendig begraben worden. Chief Jeffrey Tolliver ist geschockt. Wer konnte die junge Frau umgebracht haben? Bei der Obduktion entdeckt die Gerichtsmedizinerin Sara Linton, dass Abigail unvorstellbare Qualen ausgestanden haben muss. Ihr Mörder kennt offenbar keinerlei Skrupel. Die Ermittlungen führen Jeffrey und die Polizistin Lena Adams hinaus aufs Land zu Abigails Familie, die sehr fromm ist und in großer Abgeschiedenheit lebt. Die Familienmitglieder sind zwar verschlossen, wirken auf Jeffrey und Lena jedoch nicht wie fanatische Fundamentalisten. Der Tod Abigails scheint sie sehr mitzunehmen. Als alle Spuren im Nichts verlaufen, ist Jeffrey kurz davor zu verzweifeln, zumal seine Beziehung mit Sara zu scheitern droht. Und auch für Lena wird dieser Fall zu einer Feuerprobe. Denn in einer der Zeuginnen spiegelt sich ihr eigenes Elend in einer Weise, die sie kaum erträgt. Da verschwindet Rebecca, Abigails kleine Schwester …


Endlich wieder ein Buch aus der Reihe, dass mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, geschockt und gleichzeitig begeistert hat. Mit Gottlos ist die Enttäuschung über 'Schattenblume' gleich wieder in den Hintergrund gerückt. Ich finde, mit diesem Band hat Karin Slaughter wieder alles richtig gemacht. Die Thematik ist schockierend, das Umfeld zwar klischeehaft aber ebenso gefährlich und nicht zu unterschätzen. Wir befinden uns hier wieder in einem Fall mit Kindern, die gleichzeitig aus einer christlichen Sekte stammen und dessen Familie doch sehr zwielichtig daher kommt. Slaughter hat es (zumindestens bei mir) geschafft, dass ich bis zun letzten Moment den Falschen in Verdacht hatte! Die Art und Weise wie das erste Opfer gefunden wird und die unvorstellbaren Qualen die man sich im selben Atemzug vorzustellen hat, sind grausam – dass das Opfer dann auch noch schwanger gewesen ist, setzt dem Ganzen die Krone auf!

Was ich ebenfalls sehr positiv fand, war die Wandlung von Lena Adams in dieser Geschichte. Sie ist mir nicht ganz so auf die Nerven gegangen wie es in den letzten beiden Teilen der Fall war. Meiner Meinung nach wurde es Zeit, dass sie bezüglich ihres neuen Boy-Toys endlich die Augen öffnet und ihren Arsch in der Hose wiederfindet. Sie hat getan was ich mir erhofft hatte und vielleicht schlägt sie ja jetzt endlich wieder den richtigen Weg ein und wird zu der Polizistin die sie sein sollte! Tief im Inneren ist sie eine starke, unabhängige Frau mit einer kaputten Seelen – irgendwie mag ich diese Art von Charakteren!

Dieser Band ist weniger blutig als die letzten Teile, aber das ist vollkommen in Ordnung so. Ein ordentliches Massaker hätte hier auch nicht rein gepasst, denn es hätte dem ganzen den Realismus genommen (der auch trotz des Klischee's vorhanden war).

5/5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Sonntag, 3. November 2013

Sonntägliche Flohmarktausbeute!

Wer liebt sie nicht; die Flohmärkte? Ich könnte mich jedenfalls stundenlang auf Flohmärkten rumtreiben und meistens finde ich dort immer etwas. So war es auch heute. Zum einen gab es ein paar neue DVD's für unsere Sammlung. Wir haben "Herr der Ringe" nun auch endlich in der extended Version. Sieht in unserem Schrank richtig geil aus! Für meine bessere Hälfte gab es dann noch "The Pacific" in einer sehr schönen Box. Für mich persönlich ist diese Thematik ja nichts, aber ich glaube er wird seine Freude haben!

Doch weiter gehts mit den Büchern. Das ist doch das, was euch interessiert, oder? Für mich gab es heute 'nur' zwei, da ich mich zu mehr nicht aufraffen konnte. Ich hatte mir ja auch ursprünglich ein Kaufverbot erteilt. Doch wer hält sich da dran, wenn Bücher von der Wunschliste irgendwo günstig auftauchen? Die beiden Schätzchen habe ich jedenfalls super günstig geschossen und sie sind in einen top Zustand! Ich bin begeistert! :D


Final Cut (Veit Etzold)

Du hast 438 Freunde auf Facebook. Und einen Feind. Die Freunde sind virtuell, der Feind ist real. Er wird Dich suchen. Er wird Dich finden. Er wird Dich töten. Du hast 438 Freunde auf Facebook. Und keiner wird etwas merken.

Cupido (Jilliane Hoffmann)

Der Albtraum jeder Frau: Du kommst abends in dein Apartment. Du bist allein. Alles scheint wie immer, nur ein paar Kleinigkeiten lassen dich stutzen. Du kümmerst dich nicht darum. Du gehst schlafen. Und auf diesen Moment hat der Mann, der unter deinem Fenster lauert, nur gewartet …

Kennt ihr die Bücher? Ich habe schon sehr viel von Beiden gehört und ich bin gespannt, was mich erwarten wird.  

Sonntag, 27. Oktober 2013

Neuzugänge #1



Normalerweise hatte ich mir selber - schon vor geraumer Zeit - ein Bücherkaufverbot erteilt, aber wir alle wissen ja, dass das absolut nicht hinhaut wenn man auf Lieblinge stößt. An Black Out konnte ich einfach nicht vorbeilaufen. Seitdem ich wusste, dass dieses Buch erscheint und seitdem ich wusste worum es dort geht, stand das gute Stück auf meiner Wunschliste. Ich bin wirklich seeehr gespannt ob es mir gefallen wird. Mal sehen wann ich die Zeit finde, diesen Schinken zu lesen! 

"Mach dieses Buch fertig" ist mittlerweile schon ein Klassiker; besonders bei den Buchbloggern. Sehr viele machen mit - ich selbst fand die Idee genauso lustig und habe mir diese 'Sonderedition' jetzt auch mitgenommen. Wenn ihr also einen Blogpost mit dem Titel [Mach dieses Buch fertig] findet, werde ich eine Seite bearbeitet haben. Also: Stay tuned! ;) 




Dienstag, 22. Oktober 2013

Schattenblume (Karin Slaughter)

Inhaltsbeschreibung | Klappentext

In Karin Slaughters atemberaubenden neuen Thriller wird eines Morgens ein Polizist in der Polizeiwache von Grant County einfach abgeknallt und Chief Jeffrey Tolliver schwer verwundet. Es beginnt ein Geiseldrama, das ganz Heartsdale in Atem hält, denn nicht nur Polizisten sind betroffen, sondern auch eine Gruppe Schulkinder, die gerade die Polizeistation besichtigten. Mitten im Geschehen ist Sara Linton, die Kinderärztin und Rechtsmedizinerin des Städtchens, die Jeffrey einen Besuch abstatten wollte, um über ihre schwierige Beziehung zu reden. Sie versucht nun verzweifelt, die Kinder zu beruhigen und ihrem geliebten Jeffrey das Leben zu retten. Außerhalb der Station fährt das FBI schweres Geschütz auf, um die Station zu stürmen. In einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit bemühen sich Polizistin Lena, die gerade wieder in die Einheit aufgenommen wurde, und der zähe alte Cop Frank herauszufinden, wer die Geiselnehmer sind und was für ein dunkles Geheimnis aus Jeffrey und Saras Vergangenheit sich nun aufs Furchtbarste an ihnen allen zu rächen scheint ...

Der vierte Teil der ‚Grant County – Reihe’ hebt sich ein wenig von den Vorgängern ab. Das merkt man besonders an den zwei Handlungssträngen, die Karin Slaughter hier ausnahmsweise verwendet. Zum einem befinden wir uns inmitten einer Geiselnahme in der Gegenwart, zum anderen versuchen wir den Hintergrund eben dieser mithilfe von Rückblicken aus Sara’s & Jeffrey’s Vergangenheit zu erläutern. Leider ist dies nicht so gut gelungen wie ich es mir erhofft hatte. Am Ende war ich geradezu ein wenig verwirrt, weil sich für mich das Ende nicht schlüssig angefühlt hat. ‚Schattenblume’ ist deswegen auch meiner Meinung nach der schlechteste Teil der Reihe, auch wenn es sicherlich nicht das schlechteste Buch auf dem Markt ist.

Im Gegensatz zu den anderen Teilen, kommt ‚Schattenblume’ beinahe sanft daher. Slaughter verzichtet auf detaillierte Gewaltbeschreibung und Ekelszenen; kommt mit der Handlung gleich zum Punkt. Das ist für viele die es gerne seichter mögen sicherlich von Vorteil, aber mir hat der gewisse Charme gefehlt, den ich bei den anderen Büchern verspürt habe. Das mag für viele jetzt sicherlich komisch klingen aber für mich besteht der Charme eben darin, dass Sara & Jeffrey den Mörder jagen und auch sämtliches Hintergrundprogramm beschrieben wird, wie beispielsweise der pathologische Hintergrund. Davon lesen wir in diesem Buch leider rein gar nichts. Im Gegenteil. Der Hauptteil drehte sich um die verquerte Beziehung von Jeffrey und Sara und deswegen rückte die eigentliche Geiselnahme mehr und mehr in den Hintergrund. Ich hatte mir auch ein bisschen mehr Action von Lena Adams gewünscht, leider enttäuscht mich diese immer öfters obwohl ich am Anfang so begeistert von ihr gewesen bin!

Es hat mich leider nicht so sehr 'gepackt' wie die ersten Teile und ich wünsche mir, dass es diesbezüglich bald wieder bergauf geht!

2/5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Sonntag, 13. Oktober 2013

Der Regen (Richard Laymon)

Vorweg sei gesagt: Dieses Werk ist nicht sein Bestes und ich weiß mittlerweile, dass Laymon es besser kann. Dennoch lässt es sich in einem Schwung flüssig lesen und man möchte schon irgendwie wissen, wie es weiter geht. Das hat Richard Laymon so an sich. Für zwischendurch absolut nicht verkehrt allerdings fehlt mir die gewisse Tiefe und die Raffinesse (– sei es bei der Story oder den Charakteren). Es fällt Regen und verwandelt die Menschen dadurch in blutrünstige Monster aber ist das jetzt sonderlich kreativ und abwechslungsreich? Haben wir so etwas nicht schon bei etlichen Epidemien gelesen und gesehen? Dass sich der Regen dann auch noch einfach abwaschen lässt und die Wirkung dadurch verliert fand ich ein wenig enttäuschend. Das hat dem Ganzen die Spannung genommen und war für mich eine ZU einfache Lösung für das Problem.

Wir werden hier wieder mit mehreren Charakteren konfrontiert. An sich nicht verkehrt aber es ist ihm diesmal nicht gelungen, die Story der einzelnen Protagonisten (die ja irgendwie alle zusammengehören) am Ende auch wirklich zusammen zu führen, wie er es beim ‚Keller’ geschafft hat. Immer wenn es gerade bei Gruppe A spannend wurde, wurde mit Gruppe B weiter gemacht und das hat mir ein wenig den Lesespaß genommen. Es wirkte alles so überlagert. Klar weiß ich, dass bei Laymon häufig vieles aus den Fingern gesogen und an den Haaren herbei gezogen wird, aber es hat die Geschichte meiner Meinung nach verunstaltet. Ein Pluspunkt ist definitiv, dass die Charaktere so unterschiedlich waren – wenn sie auch nicht wirklich die Tiefe hatten, die ich manchmal vorraussetze. Wir haben zum Einen die Babysitterin mit dem 'coolen' Kind auf das sie aufpassen soll, dann haben wir den gutherzigen Polizisten Trevor, die rassistisch angehauchte, brutale und saudämliche Clique rund um Buddy und die Eltern von Kara, die bei dem Terror wieder langsam zueinander finden.

Das war’s aber auch schon an großartigen Pluspunkten. Man hätte deutlich mehr rausholen können...aber für zwischendurch ein netter Zeitvertreib, da Laymon sich hier einem einfachen und unkomplizierten Schreibstil bedient.

2/5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Dienstag, 8. Oktober 2013

Dreh dich nicht um! (Karin Slaughter)

Inhaltsbeschreibung | Klappentext

Es ist schon der dritte Tote in einer Woche. Am Grant College haben die Studenten offenbar ein makabres neues Hobby: Sterben. Aber Chief Jeffrey Tolliver und die Gerichtsmedizinerin Sara Linton werden den Verdacht nicht los, dass mit diesen Selbstmorden etwas nicht stimmt …

Der dritte Teil der „Grant County Reihe“ hat mich nicht so sehr gefesselt, wie es Teil 1 und 2 getan haben. Vielleicht lag es daran, dass die Hintergrundgeschichte nicht allzu schockierend war, wie es in den Vorgängern der Fall war. Klar ist es schlimm wenn plötzlich ein paar Selbstmorde passieren aber das war für mich nicht das Schlimmste. Schlimmer fand ich, dass - VORSICHT SPOILER - Sara’s Schwester Tessa angegriffen und verletzt wurde und dadurch auch ihr Kind verlor. Alles andere geriet dadurch für mich in den Hintergrund. Ich habe mehr gehofft dass sie es übersteht und auch, dass die Familie diese (interne) Krise bewältigen kann, als das der Täter gefasst wird.

Die Beziehung von Jeffrey und Sara drängte sich diesmal enorm in den Vordergrund – aber trotzdem nicht nervend penetrant. Wer die Bücher liest weiß halt, dass es auf kurz oder lang darauf hinausläuft, dass er seine Ex-Frau zurück bekommt.  

Was ich absolut nicht verstanden habe – was aber sicherlich mit menschlicher Psychologie zu tun hat – ist das Verhalten von Lena Adams. Man liest heraus, dass sie ein guter Mensch ist, der einen schlimmen Schicksalsschlag erlitten hat. Aber ich kann ihre Handlungen nicht so ganz nachvollziehen. Ich zerbreche mir den Kopf darüber was sie dazu bringt mit einem Typen wie Ethan White ins Bett zu steigen und sich halb zu Brei prügeln zu lassen. Sicherlich gibt es Menschen die darauf stehen aber…in diesem extremen Maße wirkt es irgendwie zu aufgesetzt; auch wenn sie tatsächlich jetzt so ticken sollte. Jeffrey’s Vertrauen in allen Ehren, aber als Cop würde ich sie nicht wieder einsetzen, weil es in ihrem Leben einfach zu viele Widersprüche gibt. Sie zerstört sich selbst und muss damit erst wieder ins Reine kommen, bevor ihr Leben weiter gehen kann. Jetzt ist sie eher eine Gefahr für sich selbst UND die anderen. Vielleicht mag ich die Karin Slaughter Bücher aber deswegen auch so gern. Ihre Charaktere haben Ecken und Kanten und sind keineswegs perfekt, was sie für uns als Normalleser so greifbar macht.

Das Buch ist vielleicht nicht so gut wie seine Vorgänger und hatte für mich nicht den gewünschten Effekt aber ich mag die Reihe immernoch und kann kaum erwarten wie es weiter geht.

2,5/5 ♥ ♥ ♥ ♥

Freitag, 4. Oktober 2013

Hörbuchvorstellung: Das Mädchen (Stephen King)

Ich muss gestehen: Ich habe mir wirklich dreimal überlegt ob ich die Geschichte beende. Ich habe diesen Roman von Stephen King nicht gelesen, sondern als Hörbuch im Auto gehört und Anfangs (vielleicht auch weil ich es grundsätzlich morgens gehört habe) war es wirklich sehr langatmig und eintönig. Beinahe einschläfernd – was während einer Autofahrt eher kontraproduktiv ist. Natürlich war das Schicksal der verlorengegangen Trisha schrecklich und ein Mädchen allein im Wald ist sicherlich auch keine leichte Kost, aber leider hatte es zwischendurch gewisse Schwachstellen, die ich als pure Lückenfüller aufgefasst habe. Ich schwimme hier sicherlich (mal wieder) gegen den Strom …oder es liegt einfach daran, dass ich mich zu sehr an die harte Kost und den eher extremeren Horror gewöhnt habe, der einem gleich ins Auge springt.Ich fand den Verlauf weder besonders gruselig, noch mitreißend.

Doch im letzten Viertel der Geschichte kam die Wende und es würde sogar wirklich spannend, da Tempo in die Story kam. Trisha hat sich – für ein Kind ihres Alters – gut geschlagen. Es wurde auch alles irgendwie greifbarer und realistischer. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man (besonders als Kind) die Fantasie besitzt, sich Menschen einzubilden und mit diesen Menschen dann zu sprechen um sich selbst anzutreiben oder Lösungen für ein Problem zu finden. Dass man sich Dinge in der Einöde einbildet – vor allem unter Nahrungsmittel – und Wasserknappheit – ist nichts Neues, wurde hier allerdings gut dargestellt.

Die Liebe des Mädchens zu Tom Gordon war schon sehr niedlich. Stephen King hat es wirklich drauf die Gefühle und Emotionen von Menschen rüber zu bringen und greifbar zu machen. Zu guter Letzt möchte ich allerdings auch sagen, dass es zwischendurch sehr schwer war dem Fachsimpeln über den Sport zu folgen, da ich mich selbst gar nicht damit auskenne. Klar war es für Trisha wichtig aber ich als ‚Hörer’ dieser Geschichte hatte Mühe da mitzukommen. Es ist eine solide Geschichte – doch für mich bewegt sich diese nur im guten Mittelfeld. Seit mir nicht böse.

3,5 / 5 ♥ ♥ ♥ ♥

Dienstag, 1. Oktober 2013

Bunte Bücherfragen [TAG]

Schon wieder ein TAG, den ich von der guten Nina Stern von sternchenwelt geklaut habe! ;-)
01. Mit wie vielen Jahren hast du angefangen zu lesen?
Lernt man das nicht schon in der Grundschule? Richtiges Bücherlesen fing bei mir tatsächlich sehr früh an. Ich konnte auch schon sehr früh sehr schnell lesen und seit der Grundschule gehört es für mich dazu.
02. Welches Genre liest du am meisten?
Momentan eindeutig Thriller und Horror jeglicher Art. Manchmal kann es gar nicht schlimm genug sein.
03. Liest du lieber alleine oder mit jemand zusammen?
Also ich bevorzuge Stille beim Lesen, da ich mich wirklich auf die Geschichte konzentrieren möchte. Wenn sich also jemand still und leise neben mich setzt und auch liest, habe ich damit kein Problem.
04. Kannst du auch lesen wenn jemand im Hintergrund redet?
Wenn man mich nicht direkt anspricht oder mit mir kommunizieren will ist das in Ordnung^^
05. Wie viele Bücher liest du im Monat?
Unterschiedlich. Je nachdem wie lange ich arbeiten muss und wie viel Stress ich sonst so habe. Aber ich glaube auf Bücher pro Monat komme ich schon.
06. Wie lange liest du am Tag?
Wenn ich richtig im Lesefieber bin und mich die Geschichte fesselt, dann kann ich Abends auch schon mal ein paar Stunden durchlesen. Ansonsten grundsätzlich vor dem Einschlafen mindestens 30 Minuten!
07. Wie bist du zum Lesen gekommen?
Naja, man lernt es ja irgendwann^^ Das Buchfieber hat mich spätestens als Jugendlicher gepackt, als ich an Vorlesewettbewerben teilgenommen habe.
08. Schreibst du Bücher/Geschichten auch selber?
Früher (so ab 14 Jahren ungefähr) habe ich viele Fanfictions zu verschiedenen Serien und Filmen geschrieben. Alles was mir gerade so einfiel. Auch habe ich mit meinem ehemaligen Freundeskreis mal eine große Geschichte geschrieben, die an Underworld angelehnt war. Mittlerweile fehlt mir dazu leider die Zeit und durchgehende Geschichten über mehrere Kapitel gelingen mir kaum noch. Vielleicht bin ich da auch zu selbstkritisch.
09. Liest du auch in den Ferien/ Urlaub?
Klar! Denn da hat man erst richtig Zeit für sich und seine Hobbies.
10. Findest du es blöd wenn jemand nicht gerne liest?
Also ich werde denjenigen dann nicht weniger mögen, nur weil er nicht gerne liest. Das ist ja jedem selber überlassen!
11. Findest du Lesen wichtig?
Nun, Lesen bildet – davon bin ich absolut überzeugt. Ich finde, dass es auch besonders bei Kindern wichtig ist um es zu fördern. Aber ich stemple jetzt nicht alle „Nicht-Leser“ ab und sage sie sind dumm. Ich kenne auch genug Leute die Bücher verabscheuen und trotzdem schlau sind.
12. Lesen in deiner Familie viele Leute?
Meine Eltern lesen beide leidenschaftlich gerne Ostfriesland – Krimi’s und auch mein Bruder greift desöfteren zu einem Buch. Mein Freund liest ebenfalls gerne insofern ihn die Thematik anspricht. Also: Ja.
13. Gibt es schlechte Bücher?
Wo es schwarz gibt, gibt es weiß. Wo es Gut gibt, gibt es Böse. Und ja, auch schlechte Bücher gibt es.
14. Was ist dein Lieblingsbuch?
Das kann ich nicht genau beantworten, da es sehr viele gute Bücher gibt. Eines meiner Lieblingsbücher dieses Jahres ist aber „White Horse“ von Alex Adams.


Mittwoch, 25. September 2013

Vergiss mein Nicht! (Karin Slaughter)

Weiter geht’s mit dem zweiten Buch der „Grant County Reihe“. Wer mich verfolgt (egal ob auf Facebook, Twitter oder hier auf dem Blog) weiß, dass es mir die Bücher von Ms. Slaughter wirklich angetan haben. Ich finde die Atmosphäre einfach toll und von den Charakteren bin ich absolut begeistert. Das Gute ist: Man muss nicht zwingend den ersten Teil („Belladonna“) gelesen haben, um die Handlung zu verstehen. Mir kommen diese Bücher sowieso wie ausführliche Episoden vor! Nun, ‚Vergiss mein nicht’ ist sicherlich nichts für schwache Nerven. Die Thematik und der Hintergrund gehen einem an die Nieren. Aber warum?

Inhaltsbeschreibung | Klappentext

Ein schrecklicher Abend in Heartsdale, Georgia: Auf einem Parkplatz droht eine Dreizehnjährige, einen Mitschüler abzuknallen. Vergeblich versucht der Polizeichef, die Situation zu entschärfen – das Mädchen muss erschossen werden, um das Schlimmste zu verhindern. Die ganze Stadt fragt sich ratlos, was die eher unscheinbare Schülerin in eine entschlossene Mörderin verwandelt hat. Da macht Pathologin Sara Linton bei der Obduktion des Kindes eine Entdeckung, die schockierender ist als alles, was sie bis dahin gesehen hat.

Und genau da wären wir auch schon bei dem harten Tobak – es geht um Kinder. Es geht um Verstümmelung von Kindern und in gewissem Maße auch um Menschenhandel mit Kindern bis hin zu Vergewaltigung und emotionaler sowie körperlicher Misshandlung. Ich finde, die Bücher von Karin Slaughter haben einen wahnsinnigen psychologischen Mehrwert und das merkt man besonders an Charakteren wie Lena Adams oder auch Marc, einer der Kinder die in Verdacht geraten etwas mit der Sache zu tun zu haben. In diesem Buch war die Tragik dieser Figuren beinahe greifbar und am Ende der Reihe lief es mir wirklich eiskalt den Rücken runter. Denn auch das können diese Bücher gut: Sie verschleiern bis zuletzt die Wahrheit und am Ende sieht man sich mit einem Täter konfrontiert, mit dem man nie gerechnet hatte!  

Für mich war es schockierend zu lesen, wie Menschen sowas tun können. Und zu was Menschen fähig sind. Wie sooft bin ich aber auch von dieser Thematik gefesselt, gerade weil mich der Ausgang überrascht hat und ich mir wirklich nach dem Lesen Gedanken darüber machen musste (und wollte) wie es weiter geht. Mit diesem Buch hat sie – meiner Meinung nach – alles richtig gemacht. Für mich bis jetzt der Liebling der Reihe (da ich ja schon mit Band 4 durch bin^^). 

4,5/5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Die Insel (Richard Laymon)

Ich habe mir vorgenommen – es quasi auf der To-Do-Liste meines Lebens vermerkt – dass ich auf jeden Fall alle Bücher von Richard Laymon lesen möchte. Ich mag seinen Schreibstil außerordentlich gerne. Als nächstes war also ‚Die Insel’ dran. Leider bin ich ziemlich zwiegespalten was dieses Buch angeht. Einerseits fand ich es gut, weil mich eben auch die Thematik und der Hintergrund angesprochen hat, andererseits fand ich es anstrengend zu lesen, weil die Protagonisten mir regelrecht auf die Nerven gegangen sind. Meines Erachtens nach hat er mit diesem Werk kein Meisterwerk geschaffen – was ich wirklich irgendwie erhofft hatte. Ich meine: Der Klappentext klang so vielversprechend aber leider finden wir uns eher in einer härteren und dennoch schlechten Version der Bravo-Lovestory wieder. Vor allem aufgrund des Hauptprotagonisten Rupert. Nicht nur, dass er einen absolut bescheuerten Namen trägt nein, der Typ ist auch noch 24/7 dauergeil und sieht mit seiner rosa Brille nur noch sekundäre und primäre Geschlechtsteile – ganz egal ob da jemand umgebracht oder vergewaltigt wird. Ich kann es ja verstehen, dass Männer triebgesteuert sind. Ja vor allem auf der einsamen Insel bietet es sich ja an die holde Weiblichkeit zu bestaunen aber in diesem Maße war es nicht sonderlich beeindruckend und hat…gestört!

In meinen Augen waren alle Charaktere ungeschliffene Rohdiamanten. Man hätte viel mehr raus holen können, aber Laymon belässt es hier bei Supermami Billy, (kranke) Ekelschwester Thelma und prüdes Hühnchen Connie. Letztere hatte Gefühlsausbrüche die ich irgendwo gar nicht mehr nachvollziehen konnte und die – besonders am Ende – vollkommen aus dem Kontext gerissent wurden. Warum zur Hölle führt sie sich da plötzlich auf wie ein Affe unter Drogeneinfluss? Wie dem auch sei.

Laymon hat auch in diesem Buch wieder einige Szenen ganz besonders hervorgehoben und diesmal auch nicht vor Misshandlung von Minderjährigen Halt gemacht. Und auch eine ausgeweidete und mit Steinen versengte Leiche wird gefunden – es ist also quasi für die Liebhaber der harten Literatur etwas dabei ABER…für mich war es leider an zu vielen Teilen unlogisch und unzusammenhängend. Und was war mit der Spannung? Die war da und manchmal hat man auch defintiv mitgefiebert aber irgendwie ging es in dem pupertierenden Gehabe unter. Schade eigentlich.

Im Nachhinein hätte ich gerne gewusst, wie die unzensierte Version ausgegangen wäre, aber leider stand mir diese nicht zur Verfügung. Dieses Ende war zwar überraschend aber irgendwie auch wieder ziemlich überschlagen. Ich persönlich hatte den Eindruck, dass wieder alles in die letzten Seiten gepresst wurde. Wie sieht also mein Fazit aus? Nun, es war definitiv nicht das beste Buch aber ich fand des Tagebuch-Stil gut und es war auch nicht ganz unspannend. 

2,5/5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

(Original Post vom 19.09.2013)

Belladonna (Karin Slaughter)

Dieses Buch habe ich per Zufall bei medimops ergattert, da ich das Cover einfach toll fand [mittlerweile weiß ich, dass es ein neueres Cover gibt, dass ich noch mehr mag]. Ich habe mir das Buch bestellt ohne zu wissen, dass es der Anfang einer Reihe ist (Belladonna ist der erste Teil der „Grant County Reihe“). Jetzt hab ich den Salat. Ich wollte einfach mal wieder in ‚seichtere Gefilde’ abtauchen, da dieser ganze Extreme Horror meiner Psyche wahrscheinlich nicht gut tut. Belladonna hatte durchgehend gute Bewertungen, nur hätte ich es mir wahrscheinlich nicht geholt wenn ich gewusst hatte, in welch katastrophalen Zustand es bei mir ankommt. Ich frage mich noch immer, warum man Eselsohren macht oder einzelne Wörter unterstreicht und diese am Seitenende erörtert. Auch die Leserillen waren übernatürlich. Vielen lieben Dank dafür, lieber Vorbesitzer. 

Dennoch: Der Zustand hat mich nicht vom Lesen abgehalten. Und ich kann mit Fug und Recht sagen, dass ich absolut gefesselt von diesem Buch war. Was mich erstaunt hat, da es überhaupt nicht brutal daher kommt, wie ich es doch so bevorzuge. ‘Belladonna’ ist in der Tat ein beinahe schüchterner Thriller, dennoch war ich sofort verliebt. Und das lag zum großen Teil an dem Aufzug der Geschichte und den Charakteren an sich. Ich mag die Hauptprotagonisten unglaublich gerne. Sara Linton ist für mich eine sehr greifbare und realistische Person. Aber auch die Nebencharaktere sind grandios. Lena Adams hat es mir dabei sofort angetan. Was ich angenehm finde ist, dass sich die ‘wiederkehrende Liebesbeziehung’ von Sara und Jeffrey nicht allzu hart in den Fokus drängt. Im Gegenteil. Denn wer glaubt die beiden fallen sich am Ende des Buches wieder – üblicherweise – um den Hals, der liegt ziemlich falsch! 

Der Hintergrund ist schön recherchiert, auch wenn Karin Slaughter gerne mal  Begriffe verwendet, bei denen man erstmal nachdenken muss was sie  bedeuten. Aber so fühlt man sich noch mehr mit der Geschichte verbunden  und kommt gar nicht drum herum, mit zu raten wer denn nun der Täter ist  und was es mit allem auf sich hat. Eins kann ich sagen: Mit dem Ende hatte  ich nicht gerechnet.

Mittlerweile habe ich mir alle verfügbaren Teile dieser Reihe bestellt und bin  beim Band 3 (Rezensionen folgen). Ich bin überrascht und gefesselt! 

4,5/5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

(Original Post vom 08.09.2013)

Bücher [TAG]

Den schönen Tag fand ich bei der süßen Nina Stern, von http://www.sternchenwelt.de und ich konnte es mir nicht nehmen lassen, den Tag mitzunehmen. Viel Spaß dabei.

1.) Wie beginnst du ein neues Buch? Liest du zuerst den Klappentext, Infos über den Autor/ die Autorin, die letzte Seite oder die erste?
Normalerweise weiß ich, worum es in dem Buch geht, weil ich mich schon vor dem Kauf informiert habe. Ich schau mir vorher noch mal genau das Cover an und dann geht es auch schon los. Info’s über den Auto/die Autorin lese ich mir grundsätzlich erst danach durch.

2.) Was tust du, nachdem du die letzten Worte gelesen hast?
Ich lege es beiseite und lass mir durch den Kopf gehen, was so alles in dem Buch passiert ist. Und dann entscheide ich ob es gut war oder nicht.

3.) DAS Buch deiner Kindheit?
Definiere Kindheit. Lassen wir die Kinderbücher (Dschungelbuch & Co.) mal außen vor, dann ist es definitiv ‚Boston Jane’ (von Jennifer L. Holm). Ich habe das Buch damals so sehr geliebt, dass ich damit sogar an einem Vorlesewettbewerb teilgenommen und den zweiten Platz belegt habe.

4.) DAS Buch deiner Jugend?
Mit Harry Potter hat alles angefangen aber richtig verfallen war ich „Der Gilde der Schwarzen Magier“ (von Trudi Canavan). Ja, ich würde sagen dass es definitiv diese Buchreihe war, die meine Jugend ‚geprägt’ hat.

5.) Das Angebot: 1.000 € für alle deine Bücher – ja oder nein?
Nein ;)

6.) Von welchem Genre besitzt du am meisten Bücher?
Eindeutig Fantasy – speziell Vampire. Ich liebe dieses Genre und es gibt so viele Bücher, dass man immer wieder welche nachkauft. Automatisch. Man kann sich gar nicht wehren!

7.) Wenn dir die ersten 100 Seiten eines Buches gar nicht gefallen, liest du es dennoch weiter?
Gute Frage. Eigentlich nicht. Das kommt aber auch drauf an, wie viele Seiten das Buch allgemein hat! Wenn wir hier von 600 Seiten sprechen, dann lese ich definitiv 300 Seiten davon. Wenn bis zur Hälfte des Buches noch keine Besserung in Sicht ist, dann wird es beiseite gelegt.

8.) Mit welchem Buchcharakter würdest du gern mal einen Kaffee/Tee/Wein trinken gehen und warum?
Tegan aus der Midnight Breed Reihe. Nuff said! ;)

9.) Hörst du Musik beim Lesen oder brauchst du Stille?
Stille. Ein offenes Fenster und der normale Alltagslärm sind okay, aber alles andere bringt mich durcheinander.

10.) Welches Buch sollte man deiner Meinung nach mal in der Schule durchgenommen haben?
Für einige jüngere Leute wäre der Duden sicherlich nicht schlecht gewesen! ;)

11.) Wenn du Bücher verschenkst, sind es dann solche, die du selbst gelesen und gemocht hast?
Meine eigenen Bücher aus meinem Regal verschenke ich grundsätzlich nicht weiter, weil das nur Bücher sind die ich selbst mag und die ich im Großen und Ganzen weiterempfehlen kann. Alle anderen werden verkauft.

12.) Nach welchen Kriterien nimmst du in der Buchhandlung Bücher aus dem Regal?
Zuerst stehe ich vor dem Regal des jeweiligen Genre’s. Für mich ist ein Titel erstmal entscheidend, dann kommt das Cover dran. Wenn alles stimmig ist lese ich den Klappentext und dann…guck ich auf den Preis.

13.) Sind deine Bücher sortiert? Wenn ja, wonach?
Nein, lediglich die Buchreihen stehen zusammen. Alles andere ist wirr durcheinander. Ich weiß allerdings genau wo ich welches Buch finde.

14.) Wie viele ungelesene Bücher stapeln sich bei dir?
Oh ha. Ich glaube das müssten bis jetzt so an die 4 sein. Das sind nicht viele, weil ich dieses Jahr (zu meiner Schande) nicht so viele gelesen habe wie sonst.

15.) Welches Buch hast Du am häufigsten gelesen?
Midnight Breed, Band 3. Warum? Jeder der die Story kennt weiß Bescheid!

16.) Stört es dich, wenn dir jemand von einem Buch, dass du noch nicht zu Ende gelesen hast, eine dramatische Wendung verrät?
Das ist wie bei Serien oder Filmen. Ich HASSE es gespoilert zu werden. Ich lasse mich gerne überraschen und werde rasend, wenn jemand gegen dieses Gebot verstößt!

Creekers (Edward Lee)

Und ein weiteres Exemplar der Lee-Reihe ist mir in die Hände gefallen! Creekers. Und um das Vorweg zu nehmen – ich fand diese Story eindeutig harmloser als die Bücher, die ich schon gelesen habe. Besonders im Vergleich zu Bighead.

Inhaltsbeschreibung | Klappentext:

Phil Straker hat das Städtchen Crick City einst verlassen, um Karriere als Polizist zu machen. Nun kehrt er zurück – gebrandmarkt als Mörder eines Kindes, das er im Dienst unabsichtlich erschoss.

Phil bemerkt schon bald, dass in der Stadt, die er doch zu kennen glaubte, etwas Grauenvolles vorgeht. Auf der Suche nach einem vermissten Mädchen führen ihn die Ermittlungen zu den Creekers – einem abscheulicher Clan, der unter primitivsten Bedingungen in den Wäldern lebt und sich seit Jahrhunderten durch Inzucht vermehrt. Über die Creekers gab es immer mysteriöse Gerüchte, Phil kennt sie nur zu gut: Dämonische Rituale, sexuelle Exzesse, Mord und Kannibalismus. Aber das waren nur harmlose Fantasien …

Kommen wir deswegen auch schon zum wichtigsten Punkt. Creekers wirkte für mich wie ein softer Abklatsch von Bighead. Oder wie die Vorgeschichte in abgeschwächter Form. Wir brauchen nicht lange um festzustellen worum es geht und wieder einmal sehen wir uns mit einer hinterwäldlerischen Stadt und dessen perverse Einwohner (sowie dessen Redneck-Dialekt) konfrontiert. Ich mochte den Hauptprotagonisten allerdings diesmal recht gerne. Man sieht, dass sich Lee durchaus Mühe mit ihm gegeben hat. Phil Straker’s Ansichten und dessen plötzliches Schicksal als er anscheinend ein Kind erschossen haben soll, machten ihn menschlich. Sympathisch. 

Dennoch war mir die Geschichte an sich (für mich) schlicht und ergreifend nicht…innovativ genug. Ich meine – ein Top Drogenfahnder wird gelinkt und findet sich deshalb relativ schnell in seinem Heimatdorf wieder, dass mittlerweile von Inzuchtsmutanten überrannt und kontrolliert wird. Dazu haben wir dann noch eine Exfreundin die mittlerweile als Stripperin / Hure arbeitet und bei der er natürlich wieder mit Gefühlen konfrontiert wird. Jaja. Kommt euch das auch so ausgelutscht vor? 

Aber: Die ganze Zeit über hat sich Creekers in einem beschaulichen Rahmen bewegt. Ich würde nicht sagen, dass es überaus spannend aber auch nicht überaus langweilig gewesen ist. Lediglich der Schluss hat mir ganz und gar nicht gefallen. Was soll ich sagen? Viel zu schnell wurden viel zu viele Informationen miteinander vermischt und man kam am Ende einfach gar nicht mehr mit, weil es Schlag auf Schlag passiert. Außerdem hat man sich einen derartigen Ausgang irgendwie überhaupt nicht vorstellen können. Aber so ist der Stil nun mal. Man weiß nie, wo das ganze endet.

Abschließend ist zu sagen, dass Creekers wahrscheinlich als Einsteiger für heftigere Kost bestens geeignet ist. Wir haben hier zwar Horror, Brutalität und Perversion, aber es wirkt an sich überlegter und ‚reifer’ und ist vorerst einfacher zu verkraften. Dennoch...konstante Unterhaltung!

3,5/5 ♥ ♥ ♥ ♥

(Original Post vom 28.08.2013)

Bighead (Edward Lee)

Ich habe lange überlegt, ob ich die Rezension zu diesem Buch überhaupt veröffentlichen und vor allem wie ich das ganze beschreiben soll, ohne dass mich die Leute im näheren Umfeld angucken, als sei ich geistesgestört. Das Ergebnis, lest ihr jetzt. Und im Vorfeld kann ich sagen: Vergesst was ich über ‚Flesh Gothic’ geschrieben habe. Die Beschreibung ‚kranke Scheiße’ hat Bighead eindeutig mehr verdient. 

Inhaltsbeschreibung | Klappentext:

Nachdem sein Großvater gestorben ist, sitzt Bighead ganz alleine  in der Hütte irgendwo im tiefen Wald von Virginia. Als das letzte  Fleisch verzehrt ist, treibt ihn der Hunger hinaus in die »Welt da  draußen«, von der er bisher nur von seinem Opa gehört hat … 
Wer oder was ist der Bighead? Wieso hat er einen Kopf so groß  wie eine Wassermelone? Ist er ein mutierter Psychopath? Was er  auch immer ist, Bighead ist unterwegs und hinterlässt eine Spur  aus Blut und Grauen. 
THE BIGHEAD gilt als das »most disturbing book«, das jemals  veröffentlicht wurde. Mancher Schriftsteller wäre über solch eine  Einordnung todunglücklich, doch nicht Edward Lee – er ist stolz  darauf.


Wo soll ich nur anfangen? Das Buch hat einen strengen Faden, den es auch weitestgehend verfolgt; nämlich uns zu schocken. Wir werden mit krankhaften Perversionen jeglicher Art nahezu erschlagen und vor uns tun sich Abgründe der Menschlichkeit auf, an die wir eigentlich nicht haben denken wollen. Nie. Ich habe das Buch ganz durchgelesen, auch wenn es stellenweise echt hart war und ich kämpfen musste. Ich bin abgebrüht – das gebe ich offen und ehrlich zu – aber irgendwann hört es auch bei mir auf. Kontinuierlich wurde versucht, den Ekel und die Boshaftigkeit dieser Materie zu steigern. In meinen Augen ist es aber missglückt. Nicht, weil es nicht eklig war sondern weil es einfach übertrieben wurde und ich als Leser den Eindruck bekam, man wolle einfach alles Vorhandene der menschlichen Grausamkeit in ein Buch quetschen. Eigentlich ist auch genau dies geschehen, denn ich kann mich jetzt nicht erinnern, dass irgendwas ausgelassen wurde.

‚Bighead’ ist zu einem großen Teil nahezu sinnfrei und für mich waren einfach keine großartigen Spannungsbögen dabei, denn man wusste schlicht und ergreifend immer wie es weiter geht. Die Abfolge war einfach immer die gleiche; zumindestens bei den ‚Bösen’. Man sucht ein Opfer, man findet ein Opfer, man erniedrigt das Opfer und am Ende stirbt das Opfer auf bestialische Art und Weise.

Für mich bewegt sich dieses Buch durch immer wiederkehrende Erwähnungen von „Schwanz, Nippel, Pimmelrotze und Hirn knacken“ (um nur ein paar Beispiele zu nennen) in der literarischen Unterkategorie. Wer tiefgründige Literatur sucht, sollte das Buch hier ganz weit wegschmeißen. Einzig und allein die Einbringung des hinterwäldlerischen Dialektes, der am Anfang gar nicht so einfach zu lesen ist aber dennoch einen Wiedererkennungswert hat, gibt ein wenig Atmosphäre und man fühlt sich gleich wie bei der neuen (und eindeutig härteren) Auskopplung von ‚Wrong Turn’. 

Kommen wir zu den Charakteren. Wir haben das Monster, wir haben die beiden grundverschiedenen Mädels die sich (natürlich!) mit Sexproblemen herum ärgern, wir haben die ältere und einsame Dame mit dem gehüteten Geheimnis, wir haben einen Priester und wir haben zwei zurückgebliebene, grausame Hinterwäldler. Und da sind wir auch schon bei dem Punkt, der mich am meisten aufgeregt hat. Was haben diese beiden Trottel für einen Sinn in diesem Buch? Richtig. Gar keinen. Sie sind nur dazu da um Opfer zu erniedrigen und abzuschlachten. Und das einfach immer wieder und es wird nach dem gefühlt 1000’sten Mal einfach langweilig und sie gehen einem regelrecht auf die Nerven! 

Ein Lichtblick war dabei der Priester, der gegen sämtliche Normen der christlichen/katholischen Kirche verstößt und uns ein Lächeln auf die Lippen zaubert, weil er flucht und trinkt und raucht und kein Blatt vor den Mund nimmt. Herrlich erfrischend – auch wenn sich die Kirche darüber sicherlich aufregt. [Allerdings glaube ich kaum, dass der Papst dieses Buch jemals in die Finger bekommen wird]

Was mich richtig geärgert hat war allerdings das Ende. Ich werde es jetzt nicht verraten, aber ich habe ziemlich verwirrt auf der Couch gesessen, als ich durch war. ‚Was zur Hölle?’ trifft es da wohl am besten – aber nicht im positiven Sinne. Gen Ende hin wird einfach noch mal alles in den Topf geschmissen und wir wissen irgendwann nicht mehr wo wir stehen. 

Ich schließe diese Rezi mit folgenden Worten von der guten Cerid ab, indem ich sage: „Der Typ scheißt sich in die Hand, schmiert es an die Wand und nennt es Kunst!“ In diesem Buch ist das tatsächlich der Fall (und Lee würde es auch sicherlich als Kompliment aufnehmen). Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

1,5/5 ♥ ♥ ♥

(Original Post vom 30.07.2013)