Klappentext | Inhaltsbeschreibung:
Ein Mann strandet auf einer einsamen Insel vor der kanadischen Küste. Er ist ausgemergelt, dünn, wirkt mehr tot als lebendig. Und er hat Hunger – einen unstillbaren, schmerzhaften Hunger. Auf der Insel findet er eine Scouttruppe vor. Die Scouts merken schnell: Der Fremde ist krank, todkrank. Egal, wie viel er isst: sein Körper fällt mehr und mehr in sich zusammen. Und dann sehen sie, dass sich etwas unter seiner Bauchdecke bewegt. Während die Scouts überlegen, was zu tun ist, bemerkt ihr Leiter, dass ihn plötzlich ein nie gekannter Hunger quält …
Bei diesem Horrorthriller war es
mal wieder ein einziger Coverkauf über audible, der mich an Nick Cutter
heranführte. Beim Stöbern durch die eigene Bibliothek fiel die Wahl schnell auf
„Das Camp“. Ich hatte vorher noch nie etwas von diesem Autor gehört oder gelesen.
Und ich war wirklich positiv überrascht. Nicht etwa, weil die Story hinter dem Ganzen so
wahnsinnig originell war, sondern einfach weil mich die einzelnen Charaktere und
der große Ekel begeistert haben. Klingt komisch, ich weiß. Aber ich würde gerne mehr von Nick Cutter lesen.
Wir finden uns in einer
klassischen Szenerie wieder: Einer Insel. Das ganze wird aus der Sicht von
jungen Pfadfindern und ihrem Gruppenleiter „Tim“ erzählt; nach und nach erleben
wir die Geschehnisse aus den verschiedensten Blickwinkeln und erhalten immer
mal wieder Hintergrundinformationen, warum die einzelnen Jungen so sind wie sie
eben sind. Auch hier haben wir wieder eine recht klassische Truppe, bei dem
alles dabei ist: Der Nerd, der Psychopath, der Aggressive, das Großmaul…für
jeden etwas dabei!
Der Anfang fällt einem dabei sehr
leicht, denn das Vorgeplänkel zieht sich nicht wie Gummi, sondern ist an sich
gut inszeniert. Mitten in der Nacht taucht ein unbekannter Fremder auf und
klagt über seinen schrecklichen Hunger. Für alteingesessene Horrorfans heißt
das sofort „GEFAHR“! Man kann sich denken, dass irgendwas nicht stimmt und
trotzdem will man wissen um was genau es sich handelt.
Und irgendwann geht es dann auch
in die Vollen!
Was man bei diesem Buch bedenken
sollte ist die Tatsache, dass wir einen sehr großen Ekelfaktor haben.
Medizinische Eingriffe werden bis ins kleinste Detail erklärt. Es ist also
nichts für schwache Gemüter! Man ertappt sich selbst auch dabei, wie einem an
der einen oder anderen Stelle schlecht wird, weil es einfach sehr genau
beschrieben wird. Aber macht nicht genau das den Horror dieses Buches aus?
Als schließlich nach und nach
das, was den Hunger auslöst auf andere über springt ist man so gefesselt, dass
man unbedingt wissen will wie alles ausgeht.
So sehr die Begeisterung bei mir auch ist, was die Inszenierung der einzelnen Jugendlichen angeht, so muss ich doch einen Punkt abziehen, weil die gesamte Handlung ein wenig ZU offensichtlich und vorhersehbar war. Es ist gut geschrieben, keine Frage...für Horroreinsteiger vielleicht auch genau das Richtige, doch mich hat es nicht vom Hocker gehauen. Bin ich eventuell 'zu viel Kummer gewohnt'?
4 / 5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
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