Sonntag, 13. Oktober 2013

Der Regen (Richard Laymon)

Vorweg sei gesagt: Dieses Werk ist nicht sein Bestes und ich weiß mittlerweile, dass Laymon es besser kann. Dennoch lässt es sich in einem Schwung flüssig lesen und man möchte schon irgendwie wissen, wie es weiter geht. Das hat Richard Laymon so an sich. Für zwischendurch absolut nicht verkehrt allerdings fehlt mir die gewisse Tiefe und die Raffinesse (– sei es bei der Story oder den Charakteren). Es fällt Regen und verwandelt die Menschen dadurch in blutrünstige Monster aber ist das jetzt sonderlich kreativ und abwechslungsreich? Haben wir so etwas nicht schon bei etlichen Epidemien gelesen und gesehen? Dass sich der Regen dann auch noch einfach abwaschen lässt und die Wirkung dadurch verliert fand ich ein wenig enttäuschend. Das hat dem Ganzen die Spannung genommen und war für mich eine ZU einfache Lösung für das Problem.

Wir werden hier wieder mit mehreren Charakteren konfrontiert. An sich nicht verkehrt aber es ist ihm diesmal nicht gelungen, die Story der einzelnen Protagonisten (die ja irgendwie alle zusammengehören) am Ende auch wirklich zusammen zu führen, wie er es beim ‚Keller’ geschafft hat. Immer wenn es gerade bei Gruppe A spannend wurde, wurde mit Gruppe B weiter gemacht und das hat mir ein wenig den Lesespaß genommen. Es wirkte alles so überlagert. Klar weiß ich, dass bei Laymon häufig vieles aus den Fingern gesogen und an den Haaren herbei gezogen wird, aber es hat die Geschichte meiner Meinung nach verunstaltet. Ein Pluspunkt ist definitiv, dass die Charaktere so unterschiedlich waren – wenn sie auch nicht wirklich die Tiefe hatten, die ich manchmal vorraussetze. Wir haben zum Einen die Babysitterin mit dem 'coolen' Kind auf das sie aufpassen soll, dann haben wir den gutherzigen Polizisten Trevor, die rassistisch angehauchte, brutale und saudämliche Clique rund um Buddy und die Eltern von Kara, die bei dem Terror wieder langsam zueinander finden.

Das war’s aber auch schon an großartigen Pluspunkten. Man hätte deutlich mehr rausholen können...aber für zwischendurch ein netter Zeitvertreib, da Laymon sich hier einem einfachen und unkomplizierten Schreibstil bedient.

2/5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

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